DIE ENTDECKUNG DER ZEIT

 

Das Messen der Zeit ist eines der ältesten Anliegen des Menschen. Diese Dokumentation folgt der Geschichte der Zeitmessung und zeigt anhand spannender Beispiele die Entwicklung der modernen Zeitrechnung, die auch Zeitwissen und Zeiterfahrung umfasst. Und im Grunde geht es um nichts weniger als Leben, Tod und Vergänglichkeit.

 

Am Beginn steht die Astronomische Zeitrechnung, als die Menschen je nach Sonnen und Gestirnenstand die Zeit berechneten.

Die christlichen Gemeinden folgten zunächst der jeweils regional vorherrschenden Zeitrechnung. Der um 545 gestorbene römische Mönch Dionysius Exiguus berechnete aus Vorgaben des Neuen Testaments den Zeitpunkt der Geburt Jesu Christi für das Jahr 754 ab urbe condita und begründete damit die christliche Zeitrechnung. Die Bewegung der Sonne am Himmel wird in JahrTag und der Uhrzeit dargestellt. Ein Tag orientiert sich an der Zeitspanne zwischen zwei Sonnenhöchstständen, während einem Jahr die Umlaufdauer der Erde um die Sonne zugrunde liegt.

Erst ab dem 14. Jahrhundert begannen die Menschen sich selbst der Zeit zu bemächtigen, schufen kleinere Zeiteinheiten, erfanden die mechanische Uhr.

Die erste urkundliche Erwähnung einer mechanischen Uhr stammt nach heutigem Wissen aus dem Jahr 1335. Das technische Meisterwerk war damals in der Kapelle des Mailänder Palastes der Visconti zu besichtigen.

An kirchlichen oder öffentlichen Gebäuden angebrachte Stadtuhren wurden nun zum Symbol für die neue Zeitrechnung. Im Jahr 1336 installierten Handwerker an der Kirche San Gottardo in Mailand die erste Turmuhr, die durch ihren Glockenschlag alle 24 Stunden des Tages angeben konnte. Nur wenige Jahre später, 1344, wurde in Padua am Turm des Stadtherrenpalastes eine ähnliche Uhr montiert. Rasch folgten Städte außerhalb Italiens. So am Stephansdom in Wien, zu sehen ist auch die berühmte Wiener „Ankeruhr“, die historische Persönlichkeiten im Laufe der Geschichte zeigt oder die Prager die berühmte Aposteluhr am alten Rathaus in Prag.

Etwa ebenfalls ab 1400 wurden erstmals Federn als Antrieb in den Uhrwerken eingesetzt, womit der Bau von transportablen und kleineren Uhren möglich wurde.Etwas später, 1759, tauchte auch erstmals der Begriff Horologenland im österreichischen Waldviertel auf.

In den Kirchenbüchern wird erstmals ein „Horologe“, also ein Uhrmacher, genannt. Es handelt sich um eine vom Uhrmacherhandwerk abgeleitete Bezeichnung für das nördliche Waldviertel  rund um Karlstein. Was als Nebenerwerb für lange Winterabende begann, gab bald der Region Karlstein an der Deutschen Thaya im Waldviertel mit der gleichnamigen Burg einen ungewöhnlichen Namen: Das „Horologenland“.

Langsam, aber sicher entwickelte sich aus dem Nebenerwerb ein eigenes Gewerbe mit steigenden Stückzahlen. 1830 produzierten etwa 280 Menschen bereits eine Stückzahl von rund 130.000 Uhren. Eine Uhr aus Karlstein zu besitzen galt als Luxus.

Wanderhändler verkauften die Uhren aus dem Waldviertel über die ganze Monarchie.

Geblieben ist die 1873 gegründete Uhrenfachschule, aus der bald die „k. u. k. Fachschule für Uhrenindustrie“ wurde, die von Uhrmachern aus nah und fern eifrig besucht wurde. Begleitend zum Thema Zeit und Uhr wird im Film auch die philosophische Betrachtung der Zeit durch die Jahrhunderte geschildert.

Gestaltung: Herbert Kafka, Produzentin: Gabriela Kafka

 

 


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